Frühjahrswanderung „Märzenbecher in Rechtenstein“ am 24. März 2019

Am Sonntag, dem 24. März 2019, führte unsere Halbtagswanderung nach Rechtenstein an der Donau. Wir fuhren mit Privat-PKW über Biberach – Umgehung Uttenweiler – Offingen – Dietelhofen – Reutlingendorf – Obermarchtal nach Rechtenstein. Dort parkten wir unsere Autos beim Bahnhof. Uns fielen neben der Straße gleich Eisenbahngleise auf. Eine bis ins Jahr 1993 in Betrieb befindliche Holzstofffabrik lieferte Ihre Produkte an die Papierfabrik in Scheer. Für den Transport zwischen Fabrik und Bahnhof wurde die ‚Feldbahn Rechtenstein‘ errichtet. Auf dem Weg innerhalb des Ortes kamen wir an dem früheren Fabrikgebäude vorbei, das eine rundum erneuerte Wehranlage besitzt, deren 4 Francis-Schachtturbinen den erzeugten Strom ins EnBW-Netz liefern. In Rechtenstein besteht schon seit dem Mittelalter eine Wehranlage. Die Herren von Stain betrieben dort eine Getreide- und eine Ölmühle und hatten auch das Recht des Mühlenzwangs inne. Wir folgten der Ausschilderung „Braunsel“ und kamen nach Verlassen des Ortes an die Donau, die sehr viel Wasser führte. Auf schmalem Pfad – am Hochwartfelsen vorbei – erreichten wir den Zusammenfluss von Donau und Braunsel. Große Wasserstrudel kämpften um die Vorherrschaft, die natürlich die Donau als stärkerer Fluss gewann. Die Braunsel entspringt am Rande der Emeringer Bergwaldes als Karstquelle wie Blau, Brenz und Aach. 32 Quellen schütten zeitweise bis zu 1500 Liter/Sekunde. Das Wasser kommt u.a. von Versicherungsstellen der Lauter zwischen Indelhausen und Lauterach. Sie ist nur 920 m lang und führt ein außerordentlich klares Wasser. Bei Hochwasser vereinen sich beide Flüsse zu einem See. Dies war auch bis eine Woche vorher der Fall. Wir überquerten die Braunsel und durchwanderten einen vom Biber gezeichneten Wald und eine weite Wiese im Naturschutzgebiet. Die letzten warmen Tage haben dafür gesorgt, dass wir trockenen Fußes zu einem Trampelpfad kamen, auf dem wir einige Hindernisse überwinden mussten. Wir erreichten das schmale Tal der Märzenbecher. Der schattige Hang war von wunderbar blühenden Märzenbechern übersät. Diese Flut an Blüten – wie wir sie noch nie gesehen haben – endete erst am Ende des Dobels vor Emeringen. Bergansteigend erreichten wir den Wanderparkplatz und die Josephskapelle von Emeringen. Dort oben hatten wir eine gute Sicht auf den Bussen, das Donautal und noch die Kirchturmspitze von Neuburg.
Auf gutem Wiesenweg kamen wir oberhalb der Quellen der Braunsel an. Aus dem Nichts quoll nach und nach immer mehr Wasser aus dem Berghang und schwoll zu einem ansehnlichen Fluss zusammen. Der Rückweg führte uns nicht mehr unten am Hochwartfelsen vorbei, sondern wir stiegen zu diesem hoch. Einige ließen sich es nicht nehmen zum Gipfelkreuz abzusteigen. Nachdem die Bäume noch blattfrei waren, hatten wir eine wunderbare Sicht auf das Donautal. Absteigend waren wir dann zügig in Rechtenstein wieder angekommen. Unsere Einkehrwirtschaft war nicht allzu einladend.

Erwachsene: 28 Kinder: 1
Kilometeranzahl: 6 Wanderzeit: 2 Stunden
Wanderführer: Bruno Albinger, Gerlinde Münst