Bei kühlem, aber trockenem Wetter, trafen sich am 23.04.2017 15 Erwachsene zur Wanderung im „Osterried“ bei Baltringen. Die Fahrt ging über Laupertshausen – Äpfingen nach Baltringen. Bei ein paar landwirtschaftlichen Schuppen konnten wir unsere Fahrzeuge abstellen. Die Wanderung führte zuerst an einem Bauernhof vorbei und von weitem hörten wir ein eigenartiges Klappern. Wir waren erstaunt, als wir auf einem hohen Kran ein Storchennest mit den zwei Altvögeln sahen. Sie hatten ihren Neststandort mit ‚Weitblick‘ ausgesucht. Auf gutem Weg kamen wir an der örtlichen Kläranlage und an einer Bude vorbei bis wir das Naturschutzgebiet Osterried (seit 1996) mit seiner Größe von 150 Hektar erreichten. Ein Drittel davon befindet sich auf Baltringer- und zwei Drittel auf Baustetter Gemarkung. Zahlreiche Quellaustritte und hoher Grundwasserspiegel infolge wasserstauender Schichten führten zur Bildung eines Niedermoores. Wirtschaftlich wurde das Osterried bis vor einigen Jahrzehnten als Torflieferant und als Streuwiese genutzt. Dieses Landschaftsbild ist nur auf Baltringer Gemarkung erhalten geblieben. Dichtes Gebüsch und dann wieder frei geschnittene Streuwiesen begleiteten unseren Weg. Plötzlich raschelte es nicht allzu weit von uns im Gebüsch. Wir hatten eine Rotte Wildschweine aufgescheucht, der ein kapitaler Keiler mit Abstand folgte. Nicht alle waren von der Gruppe mit diesem Auftritt begeistert. Im Baustetter Ried gab es großflächige Fichtenpflanzungen, denen aber der Sturm in den letzten Jahren stark zugesetzt hat. Als dann auch noch die Sonne vom Himmel lachte, begrüßten uns zahlreiche Vögel mit ihrem Gezwitscher. Einige von uns konnten den Ruf den Vogelarten zuordnen. Mit bis zu 170 bekannten Arten ist die Vogelwelt im Osterried sehr reichhaltig. Nach ca. 3 km erreichten wir den von Baustetten her kommenden ‚Oberen Riedweg‘. Wir hielten uns links und konnten am großen Abzugsgraben die Bauten eines Biebers begutachten, der etwas gegen zu viel Wasserabfluss hat und Flächen großflächig flutet. An der vorbeifließenden Dürnach wurde vor Jahren ein Biotop angelegt, das zu dieser Zeit noch wenig an Fauna sehen ließ. Wir verließen den Verbindungsweg und kehrten zurück ins Ried. Wir sahen noch ehemalige Torfstiche, die jetzt mit Wasser gefüllt sind. Der Weg wurde immer enger und interessanter. Viel Altholz lag in dem Wald, was auch seine guten Seiten für die Käferwelt hat. Endlich wurde es wieder heller, denn wir erreichten eine Streuwiese und wanderten an der Dürnach entlang Richtung Ausgangspunkt. Eine Herde Schafe war uns gegenüber nicht allzu freundlich, denn sie hielten sich sehr zurück. Kurz vor dem Kran mit dem Storchennest konnten wir noch eine Schar Wildgänse auf einer Wiese beobachten. Nach 6,7 km und einer Wanderzeit von 2 Stunden erreichten wir unseren Ausgangspunkt wieder. Alle waren von der Wanderung, dem Gesehen und Gehörten begeistert. Niemand kannte vorher diese Gegend, obwohl sie so nah zu erreichen ist. Für die Wirtsleute im „Witzles“ in Laupertshausen kamen wir etwas zu früh, so dass wir uns zuerst im Freien aufhalten mußten, später dafür umso besser und schneller bedient wurden.
Wanderführer: Bruno Albinger und Gerlinde Münst