Halbtagswanderung in Biberach am Sonntag, 13.01.2013

Stadtführung in Biberach durch das Berufsschul- und Sportzentrum in der Leipzigstrsse bzw. am Erlenweg mit einer Sonderführung auf das Dach der Gebhard-Müller-Schule.

Bei düsigem Wetter und Temperaturen um den Gefrierpunkt machten wir uns auf den Weg zur Fischerhütte des Fischereivereins Rissegg beim Baggersee im Rißtal, die im Jahre 1978 eingeweiht wurde. Wir kamen am Baggersee vorbei, der seinen Ursprung Anfang der 70er Jahre durch die Kiesentnahme für die ‚Neue B 30‘ nahm und unterquerten die Südbahn, um auf dem Fuß- und Radweg Richtung Biberach zu wandern. Dieser Radweg wurde 2012 von hier bis zum Badesee in Ummendorf verlängert. Von ursprünglich 19 Personen vermehrte sich die Zahl der Wanderer bis Biberach auf 28. Zur Rechten verlief die Bahnstrecke und zur Linken war wilder Bewuchs der ehemaligen Mülldeponie „Brunnadern“ zu sehen.

Bald kamen wir an den ersten Gewerbeflächen vorbei und die 1996 angelegte BMX-Sportanlage war an diesem Tag nicht belebt. An der Haltestelle „Biberach Süd“, die für das Berufsschulzentrum angelegt wurde, konnten wir die ‚Tätigkeit‘ eines Bibers sehen, der einen ca. 50 cm Durchmesser starken Baum soweit angenagt hatte, dass der Baum aus Sicherheitsgründen gefällt werden musste. Auf gepflastertem Fußweg erreichten wir die Schulmeile mit der Gebhard-Müller-Schule. Sie ist die kaufm. Berufsschule mit Wirtschaftsgymnasium und Wirtschaftsschule. 90 Lehrer unterrichten hier ca. 1450 Schüler in unterschiedlichen Klassenformationen. Oberstudiendirektor Hubert Hagel, der auch Stadtrat und 1. Stellvertreter des OB Zeidler ist, empfing uns und führte uns durch das geräumige und trotzdem nicht laute Schulgebäude. Wir durften die Mensa und verschiedene Räume besichtigen. In einem der EDV-Räume konnten wir Platz nehmen und er erläuterte uns die Funktionen der Klimatechnik, die für jeden einzelnen Raum auch gesondert programmiert werden kann. Wie hier alles technisch ausgereift auch funktioniert war unglaublich. Herr Hagel konnte nicht nur die Technik, sondern auch alle unsere Fragen für uns verständlich vorbringen. Der Höhepunkt war auf dem Dach der Schule zu sehen. Die Klimaanlage, die mit Grundwasser betrieben wird. Hier oben sind Tanks, in die das Grundwasser gepumpt wird. Im Winter werden dem 11 ° C warmen Wasser über Wärmetauscher, die wie ein Kühlschrank funktionieren, 4 Grad zur Heizung entnommen und mit 7 Grad ins Grundwasser zurückgespeist. Im Sommer wird das 11 °C warme Wasser wegen der Kühlung um 3 ° wärmer zurückgepumpt. Das erwärmte bzw. gekühlte Wasser fließt in Schläuchen in den Decken und Fußböden, so dass im gesamten Schulbereich kein Heizkörper gebraucht wird. Es soll zwar zwei Heizkörper geben, den einen im Klimatechnikraum und einen in der Tiefgarage. Bisher brauchte die als Notfall eingebaute Pelletsheizung nicht in Betrieb genommen werden, denn sogar Kältetage mit 18 °C Minus konnte die Klimaanlage ausgleichen.

Der Höhepunkt war dann aber doch der Gang auf dem Dach ins Freie. Von hier aus berichtete Hagel über die gesamte Schul- und Sportmeile von Biberach. Wegen des nebligen Wetters konnten die WG- und PG-Gymnasien nicht ausgemacht werden, dafür lagen uns die Karl-Arnold-Schule (Gewerbliche Schule), die Matthias-Erzberger-Schule (Haus- und Landwirtschaft), die Schwarzbachschule (Kindergarten und Schule für Behinderte Kinder) und das Zimmererausbildungszentrum mit seinem Wohnheim zu unseren Füßen. Kenntnisreich erläuterte er die einzelnen Aufgaben der Schularten und die Bauten, die vor uns zu sehen waren. Dankbar machten wir uns auf den weiteren Weg. Wir durchstreiften den Schulhof bei der Karl-Heckmann-Sporthalle, die 1984 auf 5 Hallen erweitert wurde. Am Wohnheim für auswärtige Schüler vorbei erreichten wir die Sportanlagen am Erlenweg. Durch den Neubau der Dollingerrealschule und dem Abriss des alten Hallenbades gingen viele Sportanlagen verloren, die hier neu aufgebaut wurden. In Zukunft soll auch noch ein weiterer Allwettersportplatz die Anlage bereichern. Beim neuen Skaterplatz konnten wir ein Naturereignis sehen, wie Turnschuhe ‚auf Bäumen wachsen‘.

Vorbei an der Angermühle erreichten wir schnell die Memminger Straße, auf deren Gehweg wir an den Hallen der Firma Liebherr vorbei bald die Ökoflächen beim Rissegger Baggersee erreichten. Diese Flächen musste die Firma Liebherr neu anlegen lassen, als Ausgleich für die Bebauung ökologischer Flächen. Hier sind Tümpel und Wasserflächen mit Verbindungen zum See geschaffen worden, damit die Fische im seichten und wärmeren Wasser laichen können. Das Wasser im sehr tiefen Baggersee ist zum Laichen zu kalt.

Nach 2 ¼ Stunden erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt. Zur gemütlichen Einkehr trafen wir uns dann noch im Bräuhaus in Ummendorf.

Teilnehmer: 24 Erwachsene; 3 Jugendliche und 1 Kind

Wanderzeit: mit Führung 2 ¼ Stunden / 5 km
Wanderführer: Bruno Albinger und Franz Hartmann