Am 13.02.2011 boten wir eine Halbtagswanderung ganz in der Nähe „Rund ums Hohhaus (bei Winterreute), auf Jakob Bräckles Spuren“ an. Es war gutes Wetter vorausgesagt. Aber welch oh Schreck, um 11.30 Uhr fing es an zu regnen. Nach kurzer Zeit besann sich der Wettergott eines Besseren und schenkte uns einen sonnigen Nachmittag. Dieses Wetter genossen dann 53 Erwachsene und 7 Kinder bei unserer Wanderung rund um das Hohhaus. Bruno Albinger erläuterte, dass die Querverbindung von Memmingen nach Biberach u.a. über Ochsenhausen – Ringschnait – Winterreute nach Biberach führte und bis 1770 südlich am Hohhaus vorbei ging. Danach wurde die Straße über das Hohhaus – die Höhe 649 N.N. – geführt. Erst 1864 wurde die Verbindungsstraße über das Jordanbad gebaut.
Wir überquerten vom Parkplatz kommend die Winterreuter Straße und wanderten durch den Aspenghau zum Gemeindeverbindungsweg Bergerhausen – Schnaitbach und dann weiter Richtung Brandghau. Dort in der Nähe soll der erstmals 1483 erwähnte Hohhaus-Hof gestanden haben. Das Wasser musste von einem Brunnen in der Nähe geholt worden sein. Das Gebiet wird auch heute noch der Brunnenghau genannt. Wir überquerten die Bergerhauser Str. und durchwanderten das Jungholz. Unterwegs sahen wir einen ca. 50-jährigen Wald, auf dem bis Ende der 50er Jahre noch eine Pflanzenschule der örtlichen Försterei betrieben wurde. Dort wurden die Fichtenjungpflanzen großgezogen. Vorbei am früheren ‚Grüble‘ kamen wir zu den Grubäcker und in den Nahbereich von den Winterreuter Häuser. Unser früherer Ehrenbürger und Kunstmaler Jakob Bräckle – ein gebürtiger Winterreuter – hatte hier viele Bilder aus der Landwirtschaft und die Häuser seiner Einwohner mit Farbe auf Bilder festgehalten. Es war schon beeindruckend, wie sich die Landschaft seit den 20er und 30er Jahren verändert hat. Fast kein Baum und Strauch ist mehr zu sehen. Auf seinen Bildern war noch bei jedem Bauernhaus ein Obstgarten abgebildet. Über Doblers Tannen kamen wir in den Ort Winterreute. Fast von jedem Haus wurde ein Bild aus seinen Arbeiten vorgestellt, die wir mit der Neuzeit vergleichen konnten. Einige haben sich total verändert, andere sehen noch so aus wie auf seinen Bildern. Ganz originalgetreu hat Bräckle nicht immer gemalt. Wenn ein Haus zu groß erschien, dann wurde eben ein Teil unterschlagen. Wir bekamen noch ein Bild vom alten Transformatorenhaus zu sehen. Vorbei an seinem Geburtshaus kamen wir zur Ortsmitte. Im Mittelpunkt stand oft der Weiher mit seinen umliegenden Häusern (Steigmillers, die ehem. Wirtschaft, Möstles, die Schmiede, Lamparters usw. Der Weg führte uns weiter zu seinem Atelier-Häuschen, das er nach seinem Umzug nach Biberach im Jahre 1939 bauen ließ. Von dort aus malte er viele Bilder Richtung Hohhaus, Jungholz, die Straße nach Bergerhausen mit „Manzes Ranka“ und – Birnbaum. Viele dieser Bilder konnten – natürlich nur als Kopien – gezeigt werden. Die Fluren waren damals noch anders und noch natürlicher geordnet.
Den Äußerungen der Wanderer nach waren sie von der Wanderung mit kultureller Beilage außerordentlich angetan.
Für die 5 km Wanderstrecke brauchten wir dennoch 2 Stunden, weil wir zum Vergleich mit den Bildern zur Neuzeit hin viele Halte einlegten. Zur Schlusseinkehr machten sich noch 25 Wanderer nach Laupertshausen auf den Weg und wir kehrten dort im Gasthaus ‚Witzles‘ ein.
Wanderführer: Bruno Albinger und Hans Mader