Bericht über die Fahrt ins Berchtesgadener Land des Schwäbischen Albvereins OG Ringschnait vom 22.09. bis 25.09.2022

Pünktlich um 05.45 Uhr traf der Bus der Fa. Fromm an der Grundschule in Ringschnait ein und um 06.00 konnte nach drei Jahren die nächste Fahrt aufgenommen werden. Zustiege waren noch in Winterreute, Bergerhausen, Mettenberg, Oberhöfen und Neu-Ulm (Donaubad). Mit 45 wohlgestimmten Teilnehmerinnen und Teilnehmer ging unsere Fahrt über München zu unserem ersten kurzen Halt nach Prien am Chiemsee. Beim Füße vertreten suchte man noch die wärmende Sonne auf. Nach flotter Fahrt über die Autobahn und Bundesstraßen erreichten wir bei Berchtesgaden die Auffahrt zum Obersalzberg. Was wir oben am Parkplatz dann sahen, überraschte uns vollkommen, denn auf dem riesigen Parkplatz war nur noch ein Busparkplatz frei, die PKW belegten jedes freie Plätzchen und zur Auffahrt zum Kehlsteinhaus standen Menschenmengen Schlange für die Auffahrt. Als angemeldete Gruppe brauchten wir uns nicht am Schalter anstellen, sondern wurden sofort abgewickelt. Zwei Frauen zogen es vor, auf die Auffahrt zu verzichten. Mit Sonderbussen werden die Besucher zum Parkplatz am Kehlstein gefahren. Wir wurden mit Bus 4 in höllischer Fahrt hinter den anderen drei Bussen nach 25 Minuten nach oben gebracht. Hier gilt Einbahnstraße, daher fahren die Busse immer nacheinander hoch und wieder zurück. Nicht jeder Fensterplatzbesitzer traute sich in die Tiefe zu schauen. Oben angekommen erreichten wir zu Fuß in einem 124 m langen und 3 m hohen Tunnel den Lift, der uns in 41 Sekunden ebenfalls 124 m höher ins Vestibül des Kehlsteinhaus fuhr. Was für eine Aussicht bis weit ins Berchtesgadener Land hinein bei diesem sonnigen blauen Himmel. Tage zuvor hatte es hier oben noch geschneit. Eine Wanderung zum Kehlstein hoch war nicht für jeden ratsam. Der Weg war nass und rutschig. Pünktlich um 14:45 Uhr gings in flotter Fahrt wieder zurück zum Parkplatz am Obersalzberg.

Das Kehlsteinhaus ist ein 1937 bis 1938 im Auftrag der NSDAP nach Plänen des Architekten Roderich Fick errichtetes ehemaliges Repräsentationsgebäude oberhalb Berchtesgadens im bayerischen Landkreis Berchtesgadener Land. Es war Teil des Täterortes Führersperrgebiet Obersalzberg und ist seit 1952 öffentlich zugänglich. Eine Ausstellung informiert über seine Geschichte, die übrigen Räume werden seither als Gaststätte genutzt. Das Gebäude steht knapp unterhalb des Kehlsteingipfels in 1834 m ü. NHN Höhe auf einem Bergsporn. (https://de.wikipedia.org/wiki/Kehlsteinhaus)

Technisch erschlossen wird das Kehlsteinhaus durch eine exponierte Bergstraße – die Kehlsteinstraße – und einen Aufzug. Die Kehlsteinstraße wird ausschließlich von den Bussen der Kehlsteinlinie befahren. Das Kehlsteinhaus gehört zu den als Big Five bezeichneten touristischen Angebotsschwerpunkten in der Landkreisteilregion Berchtesgadener Land und damit zu den besucherstärksten Sehenswürdigkeiten des ganzen Landkreises.  (https://de.wikipedia.org/wiki/Kehlsteinhaus)

Wir hatten noch Zeit die Altstadt von Berchtesgaden zu besuchen. Wir nutzten die Zeit die schönen bemalten alten Häuser anzusehen. Andere nutzten die Zeit ein Eis zu schlecken oder in einem Biergarten den Durst zu stillen.

Nach 45 Minuten Fahrt erreichten wir über Bad Reichenhall unsere Unterkunft, den Rupertihof in Ainring. Die Wenigsten kamen im Haupthaus unter. Wir wohnten im Gästehaus und im Hotel Schaider. Alle waren gut untergekommen. Nach einem vorzüglichen Abendessen mit 3 Gängen und einem Salatbuffet wurden wir mit einem Musikabend überrascht. Mit einer 1-Mann-Show und noch einer einigermaßen moderaten Lautstärke ging der Abend wie im Fluge vorbei.

Am nächsten Tag machten wir uns nach einem umfangreichen Frühstücksbuffet mit unserer heutigen Reiseleiterin „Kathi“ auf den Weg das Salzkammergut zu erkunden. Mit ihrem umfangreichen Wissen über die Städte und Landschaften waren wir beeindruckt. Über die Autobahn erreichten wir bald die Marktgemeinde Mondsee mit ihrem gleichnamigen und bekannten See. Zuerst besuchten wir den Ort mit seiner römisch-katholischen Basilika als ehemalige Stiftskirche in baulicher Verbindung mit dem Gebäude des ehemaligen Stifts Mondsee. Die dem heiligen Erzengel Michael geweihte Kirche wurde 2005 durch Papst Johannes Paul II zur Basilika minor erhoben. Sie enthält 12 Nebenaltare, von denen der Engelsaltar heraussticht.

Anschließend wanderten wir durch eine alte Lindenallee zum Hafen vom Mondsee und genossen die schöne frische Morgenluft.

Weiter ging die Fahrt am Attersee vorbei, dem größten See im Salzkammergut. Die Seen sind alle Überbleibsel von früheren Gletschern. Wir ließen Bad Ischl an der Trau, dem Mittelpunkt des Salzkammergutes, links liegen. Die Trau war früher bekannt für die Salztransporte. Franz Lehár verbrachte viele Jahre in dem Ort. Er galt als Mann der Operette.

Mit dem Welterfolg der Lustigen Witwe (1905) setzte er sich endgültig an die Spitze der damaligen Operettenkomponisten. Bald schlossen sich in den nächsten Jahren weitere Erfolgsstücke an: Der Graf von Luxemburg, Zigeunerliebe und Eva. 

Bald erreichten wir St. Wolfgang am Wolfgangsee. Der Ort verdankt seinen Namen dem Heiligen Wolfgang, der um 976 als Bischof von Regensburg in seinem Eigenkloster Mondsee Zuflucht suchte. Vom oberen Parkplatz ging es auf steilem Fußweg hinunter in den Ort. Es gab am Seeufer wenig Platz, deshalb wurden die Häuser eng zusammengebaut. Ein erster romanischer Kirchenbau wurde 1183 von Papst Lucius III. bestätigt.

Für das Jahr 1291 gibt es urkundliche Berichte von Wallfahrten zum Kirchlein im Wolfgangland. 1314 bis 1318 errichtete man ein großes Pilgerhaus, das im 15. Jahrhundert prächtig ausgebaut wurde, da die vielen Gläubigen aus verschiedenen Ländern darin nicht mehr genug Platz fanden. Das Gotteshaus gewann durch die Jahrhunderte vor allem durch die künstlerische Einrichtung an Bedeutung. Der 1481 fertiggestellte Flügelaltar Michael Pachers, der Barockaltar von Thomas Schwanthaler 1676 mit den Reliquien des Heiligen Wolfgang sowie der Schmerzensmann und die Kanzel des Barockbildhauers Meinrad Guggenbichler 1706 machen die Pilgerkirche zu einem außergewöhnlichen Kunstobjekt.

Bekannt sind im Ort das Hotel ‚Weißes Rössl‘ und das Café Wallner, sie laden zu einer Melange mit Apfelstrudel ein. Zum Übersetzen nach St. Gilgen nutzten wir ein Schiff der St. Wolfgangsee Schifffahrt. Bei herrlichem Sonnenschein suchte man auf dem Schiff schon den Schatten. Die bekannteste Anlaufstelle ist der Halt an der Schafbergbahn. Dort startet eine Zahnradbahn und bringt ihre Gäste auf den 1783 m hohen Schafberg, der weithin sichtbar ist. Nach einer ¾ Stunde erreichten wir St. Gilgen und nach ein paar hundert Meter Fußweg hatten wir unseren Bus erreicht, der uns auf dem Landweg folgte. Der Fuschelsee war der vierte See in unserer Runde, den wir auf unserem Weg zu sehen bekamen. Über die Autobahn setzten wir unsere Rundfahrt zu Ende und bedankten uns mit einem Geschenk bei unserer Reiseleiterin Kathi, die mit ihrem ganzen Wissen uns informierte.

Nach einem weiteren guten Abendessen waren wir gespannt auf den angekündigten Musikabend. Der junge Hansi Berger, der Inhaber des Hotels, heizte uns mit Akkordeon, Gesang und Lautstärke ein. Immer wieder gingen die Hände hoch und das Klatschen nahm kein Ende. Zwischendurch trat ein älterer Humorist zweimal auf, der durch seine feinen Witze und Geschichten unsere Lachmuskeln strapazierte. Großer Beifall waren der Lohn für seine Auftritte, die dann Hansi mit noch mehr „Feuer“ nach zwei Stunden abschloss.

Salzburg

Anderntags war eine Stadtführung in Salzburg angesagt. Wir hatten dazu zwei Stadtführer gebucht. Sie führten uns getrennt durch die Altstadt, um uns die wissenswerten Geschichten vorzutragen und bedeutende Häuser, Gassen und Plätze zu zeigen. Was wir nicht wussten: An diesem Tag, dem 24. September, feiert Salzburg sein Rupertikirtag. Seit 45 Jahren werden die Tage rund um den 24. September, den Namenstag des Salzburger Landespatrons Rupert, mit einem großen Domkirchweihfest gefeiert. Der Alte Markt, der Residenzplatz, der Mozartplatz, der Domplatz und der Kapitelplatz stehen vom 21. bis 25. September wieder ganz im Zeichen des Rupertikirtags. Was dann geboten war ist unglaublich. Wir wurden durch die Menschenmassen geschoben und eine Stadtführungsgruppe folgte der anderen. Um den Stadtführer zu verstehen musste man sich immer wieder auf ein geschütztes Plätzchen zurückziehen. Bis zur Abfahrt nach Bad Reichenhall hatten wir noch Zeit sich unter die Menschenmassen zu schieben. Aber die Meisten zogen es vor sich eine Kleinigkeit zum Essen zu beschaffen und auf Schleichwegen dem Trubel aus dem Weg zu gehen.

Für 14:30 Uhr hatten wir eine Führung in der „Alten Saline“ in Bad Reichenhall gebucht. Die Fahrt verlief schneller als gedacht und somit konnten wir sogar früher eine Führung erhalten.

Die Alte Saline in der Alpenstadt Bad Reichenhall ist wahrscheinlich die schönste Saline der Welt, mit Sicherheit ist dieses Industrie-Denkmal europäischen Ranges die einzige königliche Saline: König Ludwig I. von Bayern selbst ließ sie 1837 erbauen. Mittelpunkt des imposanten Backsteingebäudes ist das Hauptbrunnhaus mit der Brunnhauskapelle im neoromanischen Stil. Hier ist noch immer fast alles so, wie es vor 150 Jahren war – bis hin zu den riesigen Wasserrädern, die sich seither ununterbrochen drehen. Die Alte Saline birgt über 75 Treppen ein unterirdisches, weit verzweigtes Netz aus dunklen Stollen und geheimnisvollen Grotten.

1929 wurde die Produktion des Bad Reichenhaller Alpensalzes in die Neue Saline verlegt. Doch die Wasserräder der Alten Saline fördern nach wie vor Sole aus der Tiefe. Diese Salzlösung wird allerdings nur noch zu Kur- und Gesundheitszwecken genutzt und trägt wesentlich zum Renommee des Bayerischen Staatsbades Bad Reichenhall als Gesundheitsstadt bei.

Beeindruckt waren u.a. wie über die riesigen Wasserräder unten in den Stollen über Gestänge, die sich über lange Strecken auch noch über Kurven erstreckten, Pumpen das Grundwasser hochpumpten, um es über lange Leitungen in den Fluss Saalach zu leiten.

Anschließend schlenderten wir noch über die kerzengerade Einkaufsmeile von Bad Reichenhall und besuchten noch das bekannte Café Reber.

Der Abend war nach einem reichlichen Abendessen wieder von Musik geprägt. Hansi Berger unterhielt uns, musste jedoch Pausen einlegen, in denen er an einer anderen Veranstaltung die Gäste mit Musik beschallte.

Anderntags ging es Richtung Heimat. Zuerst ging es aber noch zum Königssee. Wir hatten eine Fahrt mit dem Schiff nach St. Bartholomä gebucht. Pünktlich um 10:15 Uhr legten wir am Hafen ab und am Wolken verhangenen Himmel schaute plötzlich und unerwartet die Sonne hindurch. Geräuschlos gleitet das Elektroboot der Königssee Schifffahrt über den fjordartigen See – smaragdgrünes Wasser glitzert in der Sonne, der Himmel leuchtet weiß-blau, während das Trompeten-Echo eindrucksvoll widerhallte. Umgeben von den einzigartigen Alpen des Nationalparks Berchtesgaden und der mächtigen Kulisse der Watzmann-Ostwand ist die Schiffsfahrt über den Königssee  ein unvergessliches Erlebnis.

Bartholomä

Die Besonderheit des Königssees ist, dass man diesen nur mit dem Schiff besichtigen kann. Die steilen Felswände fallen bis ans Ufer hinab, so dass es auch keine Straßen, Fuß- oder Radwege rund um den See gibt.

Es gibt viel zu sehen und zu erleben: Die 1. Haltestelle St. Bartholomä erreichte das Boot nach ca. 35 Minuten, hier besucht man die weltbekannte barocke Wallfahrtskirche. Wir hatten wieder riesiges Glück, denn die Schützen aus dem Umland feierten ihr 100-jähriges Jubiläum. Als wir mit dem Schiff ankamen, schossen die Schützen am anderen Seeufer mit Böllern in die Luft. Das Echo war beeindruckend. An Land angekommen sahen wir die nächste Überraschung. Auf einer Wiese wurde zu Ehren der Schützen ein Gottesdienst mit einer Trachtenkapelle gefeiert. Wir hielten uns etwas zurück und summten beim Schlusslied „Großer Gott wir loben Dich“ doch mit Freude über den Tag leise mit. Bei der Abfahrt hörte das Böllern fast nicht mehr auf. Die Rauchschwaden zogen über deren Köpfe gegen den Himmel. In Schönau wieder angekommen gings gleich wieder in den Bus, denn wir wollten noch die Biathlon Chiemgau-Arena in Ruhpolding besuchen. Wegen Straßensperrungen mussten wir über die Autobahn dorthin gelangen.

Wir nahmen uns 1 Stunde Zeit die Anlage zu Fuß zu erkunden. Bei der Lenz-Hütte konnte noch ein Kaffee getrunken werden, bevor es zur letzten Fahrt über München nach Seligweiler zum Abschlussessen ging. München hat uns allerding fast eine Stunde Zeit gekostet, denn wir waren nicht alleine unterwegs und Unfälle ließen den Stau immer weiter anwachsen. Mit einer Stunde Verspätung erreichten wir Seligweiler, wo wir schnell und gut versorgt wurden. Die Heimfahrt nach Ringschnait verlief unkompliziert, so dass wir mit einer Stunde Verspätung um 21:30 Uhr ankamen. Der Regenschirm hatte an allen 4 Tagen Pause. Wir bedankten uns noch bei unseren auswärtigen Gästen, die bei fast allen Reisen dabei waren und somit zur Truppe zählen. Gesund endete für alle die Reise, die von Bruno Albinger und Fritz Natterer bestens organisiert war. Die Teilnehmer bedanken sich mit großem Beifall.

Bruno Albinger