Naturschutz – Tätigkeitsbericht 2009 – vorgetragen von Naturschutzwart Franz Hartmann bei der Jahreshauptversammlung am 20.02.2010
Der Wald und die Vögel unserer Region
Der Wald ist für viele Tier- und Pflanzenarten ein optimaler Lebensraum. Von ca. 219 heimischen Vogelarten brüten etwa 70 regelmäßig im Wald. Wobei einige der Waldvögel durchaus auch in anderen Biotopen anzutreffen sind, sofern diese ihren Ansprüchen hinsichtlich Brut-, Nahrungs- und Schutzmöglichkeiten genügen.Große zusammenhängende Wälder mit genügend altem Baumbestand werden bei uns infolge immer intensiverer Waldnutzung und rasch fortschreitender Zerstörung durch Umweltgifte immer seltener. Für viele Greifvögel, Eulen und den Schwarzspecht stellen große, alte Wälder jedoch die letzten Rückzugsgebiete dar. Das Verschwinden solcher Wälder gefährdet daher auch diese Vogelarten.
Laub- und Mischwälder sind zusammen mit Auwäldern die artenreichsten Waldtypen. Durch verschieden alte nicht zu dicht stehende Bäume sind die sogenannten Stockwerke (man spricht hier von Krautschicht, Strauchwerk und Kronenbereich) gut ausgebildet und können von den verschiedenen Vogelarten ganz unterschiedlich genutzt werden. Ähnlich reich strukturiert sind auch Waldränder, die wieder anderen Vogelarten geeignete Lebensmöglichkeiten bieten können. So brüten beispielsweise Laubsänger in der dichten Bodenvegetation und suchen dort, aber auch im obersten Kronenbereich nach Nahrung. Während Drosseln oder Finken sich eher im mittleren Buschwerk oder unteren Kronenbereich aufhalten. Grasmücken wiederum bewohnen dichten Unterwuchs und Schonungen. Dagegen halten sich Goldhähnchen und Kreuzschnäbel vor allem in den obersten Baumkronen und -wipfeln auf, suchen dort nach Nahrung und bauen hier ebenfalls ihre Nester. Meisen und Baumläufer benötigen für ihr Brutgeschäft Höhlungen, die sie zum Teil sogar selbst zimmern wie z. B. die Haubenmeise. Selbstverständlich werden auch Nistkästen angenommen, was zur Stärkung des Vorkommens oder sogar zu Neuansiedlungen führen kann. Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2010 zum „Internationalen Jahr der Artenvielfalt“ erklärt, um auf den Weltweit akut drohenden Verlust der biologischen Vielfalt von Tieren und Pflanzen aufmerksam zu machen.
Auch wir von der Ortsgruppe Ringschnait nehmen uns schon seit vielen Jahren diesem Thema besonders an. Das zeigen nachfolgende Tätigkeiten im vergangenen Jahr 2009:
März 2009: Im Gewölbekeller im Grumpen, der ideale Platz für den Winterschlaf von Fledermäusen, wurde die alljährliche Zählung vorgenommen. Die Zählung ergab: 10 Fledermäuse. Beteiligt waren der Gaunaturschutzwart Rainer Gerster und Hans Rehm. Zeitaufwand: 1,5 Std. April 2009: Die angesetzte Naturschutzwartetagung in Biberach-Burrenwald ist wegen nur 3 Anmeldungen ausgefallen.
Mai 2009 Nistkastenkontrollen. Die Nistkästen, rund 200 Stück an der Zahl, werden im Frühjahr und Herbst überprüft, gereinigt und nötigenfalls kleinerer Reparaturen unterzogen. Die Nistkästen werden von unseren Mitgliedern wie folgt betreut: Spitzghau: Fackler Eugen; Viehweide: Ehrle Walter; Alter Berg: Rehm Hans; Felsenrain: Frick Hans und Hartmann Franz; Kleiner Reißen: Mayer Maria; Alte Kiesgrube: Kuhn Lothar. Der Zeitaufwand betrug hierfür pro Jahr und Gebiet 10 Stunden, also insgesamt 60 Std. Während der Brutzeit werden die Nistkästen beobachtet und inspiziert um den Inhalt zu dokumentieren. So werden z.B. die meisten Nistkästen von Kohlmeisen, Blaumeisen, Sumpfmeisen, Tannenmeisen, Feldsperlingen und Kleibern bevorzugt und bewohnt. Von den 200 Nistkästen werden im Durchschnitt 35 Kästen von Hummeln, Hornissen, Wespen, Haselmäusen oder Siebenschläfern als Behausung genutzt.
Reinigung des Fledermauskeller’s: 6 Personen, ausgerüstet mit Schaufel, Besen, Scheinwerfern und Lampen ging es an die Arbeit. Dabei wurden ca. 5 Schubkarren Laub, Sand und sonstiger Unrat entfernt. Anwesend waren: Bruno Albinger, Alfred Langenbacher, Günther Segmiller, Lothar Kuhn, Max Rittel, Franz Hartmann. Nach 1 Stunde intensiver Arbeit war der Keller blitz sauber. Nachbar Fritz Ludwig stellte Strom und Anhänger für das Wegfahren des Unrats zur Verfügung. Geleisteter Zeitaufwand: 7 Std.
29.05.09 Exkursion mit Vorstand Günther Segmiller zu den Kopfweiden entlang der Dürnach, sowie zur Ried- und Grottengrube. Zeitaufwand: 3 Std.
10.10.09 Gaunaturschutztag: Es trafen sich 26 Mitglieder vom Riß-Iller-Ghau zum Arbeitseinsatz im Wettenberger Ried. Punkt 9 Uhr ging’s los. Es wurde ein neues Stauwehr gebaut und bestehende Stauwehre neu abgedichtet und ausgebessert. Ebenfalls wurde die Moor- und Heidelandschaft im Wettenberger Ried gepflegt (Zupfen von Flugsamen). Die ganze Aktion wurde von Forstdirektor Moser begleitet. Gegen 13 Uhr war Ende des Arbeiteinsatzes. Man traf sich danach im Gemeindehaus in Ummendorf zum gemeinsamen Mittagessen und gegenseitigem Kennenlernen. Teilnahme: Franz Hart- mann: Das Mähen um die Riedgrube, sowie das Wegfahren des Grünguts und das Entsorgen der Kopfweiden übernahm wieder in gewohnt zuverlässiger Manier. Martin Frick. Zeitaufwand: 5 Std.
Nov. 2009: Alljährliches Kopfweiden schneiden entlang der Dürnach.Dies erledigten gekonnt und zuverlässig die Mitglieder: Hans Frick, Hans Gerster, Bruno Albinger, Alfred Langenbacher, Fritz Natterer, Willi Steinhauser, Franz Hartmann. Zeitaufwand: 14 Std.