Bericht 2014

Naturschutzbericht 2014 – vorgetragen von Franz Hartmann bei Jahreshauptversammlung am Samstag, 21. Februar 2015

Verehrte Vereinsmitglieder, liebe Gäste, auch ich darf Sie auf das herzlichste Begrüßen und Willkommen heißen.

Wie Sie ja Wissen hat auch der Naturschutz und die Landschaftspflege einen hohen Stellenwert in unserer Ortsgruppe. Das ganze Jahr über setzen wir uns für den Erhalt von Umwelt und Natur ein. Durch die verschiedensten Aktionen sorgen wir für den Artenschutz und die Artenvielfalt in unserer Region.
Bereits im März 2014 erfolgte der erste Arbeitseinsatz in einem von den zwei größten Naturdenkmale auf unserer Gemarkung, nämlich der Riedgrube und Grottengrube. Hier wurde ein Auslichten und Gehölzrückschnitt rund um das Biotop erforderlich. So das die Wege und die Äcker von unseren angrenzenden Landwirten wieder frei befahrbar wurden. (Zeitaufwand 20 Stunden)

Im Mai wurden unsere ca. 180 bis 200 Nistkästen kontrolliert, gesäubert und wo nötig repariert. Der gleiche Rundgang wurde Ende Oktober wiederholt. So dass eine Benutzung als Brut- und Heimstätte bis zu 80 % gewährleistet ist. Denn die Nistkästen werden nicht nur von unseren heimischen Garten- und Waldvögeln genutzt. Sondern bieten auch Unterschlupf für Siebenschläfer, Haselmäusen, Wildbienen und Hummeln. Und ist damit eine Maßnahme zum Erhalt unserer Artenvielfalt. (Zeitaufwand 26 Stunden)

Traditionell am Pfingstmontag wurde wieder eine Frühwanderung unter naturkundlichem Aspekt durchgeführt. Hier wurde die Entstehung und Beschaffenheit unser heimatlichen Umgebung erläutert. Es wurden ganz frisch geschlüpfte Blaumeisen in einem unserer Nistkästen beobachtet. Es gab Erläuterungen zu einer Biberburg im unteren Dürnachtal. Und es wurden verschiedene Pflanzen, Gräser und Blumen bestimmt und erklärt. (Zeitaufwand 3 Stunden)

Ende Juni stand die Pflege der Kopfweiden an. Dabei sind die von Bruno Albinger neu gezogenen und gesetzten Jungweiden gründlich ausgemäht worden damit sie genug Licht erhalten und sich kräftig entwickeln können. (Zeitaufwand 2 Stunden)

Anfang Juli wurde der von mir gepflanzte und angelegte ca. 45 Meter lange Heckenstreifen zum Wohngebiet Krautgärten zurück und in Form geschnitten, sowie die Schnittabfälle zur Grüngutannahme gebracht. Diesen Heckenstreifen nutzen ganz besonders unsere Gartenvögel, Igel, Blindschleichen und anderes Kleingetier als Unterschlupf, Brut- und Rückzugsgebiet. (Zeitaufwand 5 Stunden)

Und dann kam am 3. August das Hochwasser. Die gewaltigen Wassermassen drangen auch in den von uns betreuten Fledermauskeller ein und überfluteten diesen ca. 1,5 Meter hoch und hinterließen Dreck und Schlamm. Dies wurde erst sichtbar nachdem die Feiwillige Feuerwehr Ringschnait dankenswerter Weise den Keller leer gepumpt hatte. Unser Vorstand Günther und der Gau-Naturschutzwart Rainer Gerster machten eine erste Besichtigung und Bestandsaufnahme. Danach trafen sich Mitglieder der Vorstandschaft im Keller und besprachen das weitere Vorgehen zum Reinigen des Kellers.
Mitte September wurde der Fledermauskeller vom Albverein gesäubert. Der Schlamm ca. 2,5 Kubikmeter wurde an 3 Stellen abgelagert und soll nachdem Abtrocknen im Sommer dieses Jahres entgültig entsorgt werden. Die beiden Entlüftungsschächte wurden gesäubert so dass die Luftzirkulation wieder einwandfrei funktioniert. So können wir hoffen dass der Keller von zahlreichen Fledermäusen als Winterquartier angenommen wird. (Zeitaufwand 18 Stunden)

Ende November wurden von Bruno Albinger, die von Ihm herangehzogenen und gepflanzten Jungweiden entlang der Dürnach und am Hang zur Kläranlage geschnitten und gebündelt abgelegt. (Zeitaufwand 6 Stunden)

Und als letzte Aktion im Vereinsjahr 2014 wurde am 05.01.2015 das Kopfweiden schneiden, bündeln und ablegen erfolgreich gemeistert. Diese Weiden können bei Bedarf, von Interessenten zu Dekorations- oder anderen Zwecken abgeholt werden, ehe sie von Martin Frick entsorgt werden. (Zeitaufwand 12 Stunden)

Beim Kopfweiden schneiden wurden wir nach getaner Arbeit, wie auch schon beim Gehölzschnitt in der Riedgrube, von den Frauen aus der Vorstandschaft überrascht. Sie brachten den Helfern, heißen Kaffee, Glühwein, belegte Brötchen und ein Schnäpschen.
Dafür unseren Vorstandsfrauen ein ganz besonderes Lob und Dankeschön.

Auch ein ganz großes „Dankeschön“ an all meine Helfer, die meisten kommen ja aus der Vorstandschaft. Mein besonderer Dank gilt aber auch Bruno Albinger, Fritz Natterer, Max Rittel, Martin Frick und nicht zuletzt meinem Vorgänger Walter Ehrle für die ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden.

Insgesamt wurden für Natur und Umwelt von unserer Ortsgruppe in dem vergangenen Jahr 93 Arbeitsstunden geleistet.
„Vielen, vielen herzlichen Dank dafür“!!

Und nun wie alle Jahre zuvor ein kleiner Vortrag über ein Tier das auch in unserer Region oft vorkommt aber selten gesehen wird. Inspiriert und fasziniert bin ich jeden Sommer und Herbst, wenn ich dieses wunderschöne Tier in meiner nächsten Umgebung sehen und beobachten kann, nämlich die „Blindschleiche“.

„Die Blindschleiche – kaum zu sehen“

Die Blindschleiche ist eine schlangenähnliche Eidechsenart und gilt als das am am häufigsten vorkommende Kriechtier in Europa. Dennoch ist sie relativ selten zu sehen, weil sie ein verstecktes Leben führt.
In der Wahl ihres Lebensraums ist die tagaktive Schleiche nicht sehr wählerisch. Man findet sie in Laubwäldern, Gärten, auf Wiesen oder sogar an Bahndämmen. Sie liebt dicht bewachsene Vegetation mit einer gewissen Bodenfeuchte. Obwohl sie nicht so wärmebedürftig ist wie andere Reptilienarten, nutzt sie gerne auch sonnige Plätze. An solchen Plätzen, zu denen auch Brennholzstapel und Komposthaufen gehören, trifft man manchmal mehrere Blindschleichen an.

Im Unterschied zu den Schlangen hat die Blindschleiche bewegliche Augenlieder sowie Ohröffnungen, die von Schuppen verdeckt sind. Bei Gefahr kann das Tier einen Teil seines Schwanzes abwerfen, der wild zappelnd die Angreifer ablenkt. Der Schwanz wächst nicht wieder nach, die Blindschleiche bleibt dann für den Rest ihres Lebens verstümmelt.
Blindschleiche erreichen eine Körperlänge von etwa 50 Zentimetern und haben ein braun-graues glänzendes Schuppenkleid. Den Winter verbringen die Tiere in einer Winterstarre. Sie suchen geeignete Quartiere oder graben selbst Erdlöcher, die sie dann mit Moos verschließen. Dort überwintern sie oft in größeren Gruppen. Zwischen April und Mai ist die Paarungszeit der Tiere, in der Zeit von Juli bis August bringt das Weibchen dann ungefähr acht bis zwölf lebende Junge zur Welt. Bei der Geburt sind die kleinen Schleichen rund sieben Zentimeter groß.

Blindschleichen ernähren sich von Schnecken, Heuschrecken, Käfern, Insektenlarven und Ameisen. In Acht nehmen müssen sie sich vor Eulen und Greifvögeln, Fuchs und Marder und im Garten vor Katzen und Hühnern. Entgehen sie ihren Feinden und entkommen sie dem Straßenverkehr, können Blindschleiche sehr alt werden. Zahm gehaltene Tiere, die von keinen natürlichen Feinden bedroht sind, können sogar bis 50 Jahre alt werden.

Und zum Schluss, und zur Auflockerung, wie jedes Jahr ein kurzer Witz!!!!

„Wie nennt man eine Brillenschlange ohne Brille“???

Eine Blindschleiche !!

Vielen herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.