Bericht 2015

Naturschutzbericht 2015 – vorgetragen von Franz Hartmann bei Jahreshauptversammlung am Samstag, 13. Februar 2016

Verehrte Vereinsmitglieder, liebe Gäste, auch ich darf Sie auf das herzlichste Begrüßen und Willkommen heißen.

Auch im vergangenen Jahr war unsere Ortsgruppe zum Erhalt und zum Schutze unserer Natur, in der heimischen Umgebung, auf vielfältige Art und Weise tätig. Denn gerade in der heutigen Zeit wird der Natur- und Umweltschutz sowie die Landschaftspflege immer von größerer Bedeutung um den natürlichen Lebensraum von Mensch, Tier und Pflanzen zu erhalten.
So werden alljährlich unsere beiden Naturdenkmale „Ried- und Grottengrube“ kontrolliert und nötigenfalls pflegende Maßnahmen veranlasst. Das gleiche gilt für den von uns betreuten und instandgehalten Fledermauskeller.
Eine naturkundliche Wanderung, tradionell am Pfingstmontag, führte uns zum Spitzweiher. Hier wurden die „ Im und Um“ das Gewässer vorkommenden Pflanzen sowie Blumen und Sträucher bestimmt und erklärt und es gab Wissenswertes über die nähere Umgebung zu erfahren.

Einen hohen Stellenwert im Bereich Naturschutz, nehmen die von uns betreuten, ca. 180 Nistkästen ein. Zweimal im Jahr werden diese kontrolliert, gesäubert und nötigenfalls repariert und umgehängt. Nur so ist eine Belegung von nahezu 80% gewährleistet.
Ende Juli wurde der an die 45 Meter lange Heckenstreifen zum Wohngebiet Krautgärten gepflegt und geschnitten sowie das anfallende Schnittgut zur Grüngutannahme gefahren. Diesen Heckenstreifen nutzen ganz besonders unsere Gartenvögel, Igel, Blindschleichen und anderes Kleingetier als Unterschlupf sowie als Brut- und Rückzugsgebiet.

Im August galt es, die noch jungen Kopfweidenruten, bei der Kläranlage und entlang der Dürnach auszumähen. So erhalten die von Bruno Albinger herangezogenen und gesetzten Jungweiden, genug Licht zur kräftigen Entwicklung.

Ebenfalls Ende August wurden, entlang der Dürnach, vom alten Sportplatz bis zur Kläranlage, das sich stark vermehrende Springkraut gezogen und noch vor der Samenreife unschädlich gemacht. Denn das zu stark wuchernde Springkraut würde der ursprünglichen Vegetation im Wege stehen.

Als letzte Aktion im Jahr 2015 wurden Anfang Dezember die ca. 30 Kopfweiden geschnitten und zum Teil gekürzt. Die Ruten gebündelt und abgelegt, so dass sie von Interessenten zu Dekorations- oder anderen Zwecken abgeholt werden konnten. Hier ein lobendes „Dankeschön“ an unsere Vorstandsfrauen die uns nach getaner Arbeit mit Leberkäswecken und Glühwein versorgten.

Ein ganz besonderer Dank an all meine Helfer die auch im vergangen Jahr an die 65 Stunden ehrenamtlichen Einsatz für die Natur und Umwelt geleistet haben.

Vielen, vielen herzlichen und anerkennenden Dank für euren Einsatz.

„Überleben bei Eis und Schnee“ heißt in diesem Jahr mein naturkundlicher Vortrag.

Die Gartentiere haben sehr unterschiedliche Strategien entwickelt, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Überraschend viele sind weiter aktiv, wenn auch manche unter der Schneedecke verborgen bleiben. Rotkelchen harren auch bei eisigen Temperaturen bei uns aus. Das aufplustern des Gefieders ist ein Trick gegen die Kälte: So bildet sich ein isolierendes Luftpolster.

Wer Flügel hat, kann Eis und Schnee rechtzeitig entfliehen. Schwalben, Rotschwänzchen und Grasmücken wählen diesen Weg und weichen nach Süden aus, und sogar einige Schmetterlinge wie Distelfalter und Admiral machen sich auf die Reise. Doch die meisten Gartentiere harren bei uns aus. Viele fallen in Winterschlaf oder Kältestarre, doch überraschend viele kann man auch im Winter beobachten – oder zumindest ihre Spuren entdecken.
Die tiefen Bodenschichten sind ein sicherer Rückzugsort, weiter als einen halben Meter dringt der Frost selten vor. Hierhin ziehen sich die Regenwürmer zurück und bilden regelrechte Nester – wenn sie sich in milden Perioden durchaus auch an der Oberfläche zeigen.
Entsprechend tief gräbt der Maulwurf, um seine Nahrung zu finden – er hält keinen Winterschlaf. Leider auch die Wühlmaus nicht. Die Tiere nutzen die Schneedecke, um ihre Gänge direkt in der Grasnarbe anzulegen. Die Schneeschmelze legt ihre Wühltätigkeit dann frei.

Kröten und Eidechsen suchen ebenfalls Bodenlöcher auf, um sich zu schützen. Alte Mäusegänge oder ausgefaulte Baumstümpfe sind beliebte Verstecke. Auch Frösche überwintern in der Regel nicht im Teichschlamm, sondern im Boden an Land. Wer im Wasser bleibt wie Fische und Insektenlarven, sucht die tiefste Stelle auf und verharrt dort im Ruhezustand.

Schmetterlinge überwintern meist als Ei oder im Larvenstadium. Die Puppe des Schwalbenschwanzes hängt gut getarnt in Bodennähe – ein Grund, wieso man in ein paar Ecken Stauden und Gräser stehen lassen und nicht schon im Herbst zurückschneiden sollte. Als Falter überdauern Zitronenfalter und Pfauenauge. Letzteres setzt sich oft in geschützte Räume wie Garage oder Gartenhaus. Auch der Siebenschläfer nutzt dort gerne eine Nische als Versteck. Marienkäfer suchen das Warme und finden sich in Ritzen rund um Fenster und Rollläden. Ihre Hauptnahrung, die Blattläuse, überdauern als Eier. Zum Schlüpfen bereit hängen sie meist an den jungen Trieben von Bäumen und Sträuchern.

Wichtige Rückzugsorte, die ungestört bleiben sollten, sind Laub- und Reisighaufen, Trockenmauern, aber auch alte Baumstümpfe. Hier versteckt sich die Hummelkönigin, die Häuschenschnecke schließt ihr Haus mit einem Kalkdeckel, und der Igel rollt sich zusammen und schläft bis zum Frühjahr.

Auch sie können dazu beitragen dass unsere Vögel & Co. die kalten Wintermonate besser überstehen:
Pflanzen Sie fruchttragende Sträucher wie Schneeball, Eberesche, Weißdorn oder Wildrosen, denn sie werden fleißig von Arten wie Amseln, Seidenschwanz oder Finken besucht. Hängen gebliebene Früchte gehören bei geschlossener Schneedecke zu den noch erreichbaren Nahrungsquellen. Und sind zudem ein wertvoller Frucht-Schmuck. Rote Früchte sind im verschneiten Garten nicht nur ein Blickfang, sie locken auch zahlreiche Besucher an, allen voran die Vögel.
Begrünen Sie Wände frühzeitig mit Efeu, denn ab einem Alter von etwa zehn Jahren oder wenn alle Klettermöglichkeiten erschöpft sind, zeigen sich ab dem Spätsommer bis zu Herbst erstmals Blüten – wahre Magneten für Honig- und Wildbienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge, Marienkäfer und Hummeln. Ab Februar freuen sich Vögel über die blauschwarzen, für uns allerdings giftigen Früchte.

Verwitterte Baumstümpfe, Holzstapel, Reisighaufen, naturbelassene Holzzäune sowie Rindenstücke weisen zahlreiche Ritzen auf, in denen sich Insekten verkriechen können. Sie verbringen den Winter in einer Kältestarre, entweder als ausgewachsenes Insekt, als Larve, Raupe, Puppe oder auch als Ei. Laubhaufen werden im Herbst und Winter ebenso zur Wohnstube. Lassen Sie sowohl Holz- als auch Laubhaufen ungestört. Das Umschichten ist nur den Vögeln erlaubt: Rotkelchen und Co. drehen mit ihrem Schnabel oft einzelne Blätter auf der Suche nach Leckerbissen um.

Vielen herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Ein Opa geht mit seinem Enkel in der freien Natur spazieren und sagt: „Nun sieh dir doch diese schöne Natur an, die grünen Bäume und die saftigen Wiesen“. Er knickt dabei einen Grashalm ab und kaut auf im rum. Fragt der Enkel: „Opa bekommen wir jetzt ein neues Auto?“ Wie kommst du denn jetzt auf die Idee? „Na weil der Papa gesagt hat, wenn der Opa einmal ins Gras beißt, bekommen wir ein neues Auto.“

Danke