Verehrte Vereinsmitglieder, werte Gäste auch ich darf Sie auf das herzlichste Begrüßen und Willkommen heißen.
Ja, auch im vergangenen Jahr setzte sich unsere Ortsgruppe durch Tätigkeiten auf vielerlei Art und Weise, für den Erhalt unserer Natur und Umwelt ein. So betreuen und pflegen wir die beiden als Naturdenkmale ausgewiesenen Biotope „Ried-und Grottengrube“. Um hier einer großen Anzahl von Tier-und Pflanzenarten Ruhe und Unterschlupf sowie ideale Bedingungen als Brut-und Rückzugsstätte zu schaffen.
Auch der Rückschnitt von bestehenden Heckenstreifen sowie das ausmähen und freischneiden der neu gepflanzten Kopfweiden, zählt zu unseren Aufgaben. Und natürlich auch das regelmäßig in den Wintermonaten anstehende schneiden, pflegen und eventuell kürzen der über 30 Kopfweiden, entlang der Dürnach. Denn gerade die zahlreichen Hohlräume, der zum Teil sehr alten Kopfweiden, nutzen bestimmte Vogelarten aber auch Fledermäuse, als Ruhestätte sowie als Brut-und Nistplatz.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ist das betreuen von ca. 180 Nistkästen. Diese werden zweimal im Jahr kontrolliert, gesäubert und nötigenfalls repariert oder eventuell umgehängt. Womit, wir für unsere heimischen
Waldvögel ideale Heim- und Brutstätten, schaffen. Und wie jedes Jahr, wurde am Pfingstmontag eine naturkundliche Frühwanderung mit anschließendem Frühstücksbuffet im Gasthaus Adler, angeboten und durchgeführt.
So kamen im vergangenen Jahr, für den Erhalt von Natur und Umwelt 110 ehrenamlich geleistete Arbeitsstunden zusammen. Wovon allein 45 Stunden von meinem Vorgänger Walter Ehrle, durch Pflanz-Pflege-und sonstige Maßnahmen aufgebracht wurden. Hierfür mein ganz besonderer Dank an Walter Ehrle, der ja schon seit Jahrzehnte die Riedgrube in Eigenregie pflegt und betreut. Ebenso gilt mein Dank, Hans Rehm und dem Gartenbauverein für das zu Verfügung stellen Ihrer Motorsensen; und all den Helfern die mir tatkräftig zur Seite stehen.
„Vielen, vielen herzlichen Dank“.
Und auch in diesem Jahr habe ich einen naturkundlichen Vortrag zusammengestellt und zwar über die „Dohle“.
Die Dohle ist der kleinste und vielleicht auch der sympathischste Vertreter der heimischen Rabenvögel. Jetzt in der klaren Winterluft fallen die Dohlen besonders auf, wenn sie in großen Schwärmen in den Bäumen sitzen, wo sie sich zur abendlichen Dämmerung einfinden. Tagsüber kann man sie gut beobachten, wenn sie flott über die Wiese schreiten und schwungvoll vorwärts hüpfen. Denn der einstige Steppenvogel sucht seine Nahrung bevorzugt auf niedrig und lückenhaft bewachsenen Flächen – die er als typischer Kulturfolger auch in der Stadt findet.
Gewandt und anmutig bewegen sich die etwa taubengroßen Dohlen. Neugierig scheinen sie stets ihre Umwelt zu erkunden. Ihr Gesicht ist ausdrucksvoll: Als einziger Vertreter der Rabenvögel haben sie eine hellgraue, als Jungvögel sogar eine blaue Iris. Der Nacken und die Ohrdecken sind wie eine Kapuze grau gefärbt, das restliche Gefieder ist glänzend schwarz.
Manchmal gehen die grauen Federn auch auf Bauch und Rücken über. Bei älteren Vögeln schimmern sie fast silbrig. Kopf-und Nackenfedern sind etwas länger und können aufgeplustert werden. Ihr kurzer Schnabel ist kräftig, kurz und kompakt; der typische kecke Ruf „kjakk-kjakk“ macht sie unverkennbar. Dohlen gehören, so wie alle Rabenvögel, zu den Singvögeln. Zwar singen sie keine klassischen melodischen Strophen, können aber lernen, Vogelstimmen und Geräusche zu imitieren.
Der gelehrige Vogel ist kontaktfreudig und gesellig. Man trifft ihn stets paarweise, in kleineren Trupps oder in großen Schwärmen durch die Lüfte ziehend. Innerhalb einer Kolonie gibt es eine klare Ranghierarchie. Es gibt einen Chef und sein Weibchen ist die Chefin. Weibchen übernehmen praktisch den Rang ihres jeweiligen Männchens, wobei Männchen aber dominanter sind als Weibchen. Das Sozialsystem dieser Vögel ist komplex. Bei Auseinandersetzungen unterstützen sie sich gegenseitig und sogar Futter wird geteilt, um mit anderen Artgenossen eine Beziehung aufzubauen. Im Laufe ihres Lebens – Dohlen können bis zu 18 Jahre alt werden – lernen sie von ihren Eltern, von Artgenossen, durch das Beobachten von Situationen und durch eigene Erfahrung. Insbesondere bei der Nahrungsbeschaffung sind sie einfallsreich. Sie können Zusammenhänge erfassen und sich Lösungen für Probleme erarbeiten. Finden sie hart gewordene Nahrung, weichen sie diese in Pfützen ein oder lassen Kastanien und Nüsse aus großen Höhen fallen, um an den weichen Kern zu kommen. Die Nahrungsgrundlage von Dohlen sind Insekten und andere Wirbellose. Diese suchen sie vor allem auf kurzrasigen Wiesen, die sie regelrecht durchkämmen. Oberflächlich stochern sie im Gras und picken Käfer, Würmer und Schnecken auf. Geschickt drehen sie Steinchen um oder reißen kleine Pflanzen aus, um an die eiweißreiche Nahrung zu kommen. Fliegende Insekten fangen die flinken Vögel in kleinen Luftsprüngen. Fündig werden sie auch auf frisch gepflügten Feldern oder im Fell von Rehen und Weidetieren. Beim Erkunden von neuartiger Nahrung beobachten sie manchmal auch Spatzen oder Eichhörnchen, bevor sie sich selbst ans Futter wagen. Im Winter können sich die Rabenvögel rein pflanzlich ernähren. Körner, Samen und Nüsse finden sie nicht nur auf Feldern, sondern als Kulturfolger auch in Abfällen oder Komposthaufen. Ab und zu kann auch ein junger Spatz oder eine Maus der Dohle zum Opfer fallen. Dennoch räubern sie Vogelnester weitaus seltener als andere Rabenvögel.
Mit Ausnahme brütender Weibchen übernachten Dohlen nicht am Brutplatz, sondern auf sogenannten Schlafbäumen. Diese sind oft kilometerweit von der Kolonie entfernt. Die Wissenschaft fand heraus, dass die Rabenvögel allabendlich bis zu 30 Kilometer zu ihrem Schlafplatz fliegen. Solche täglichen Distanzen haben den Vorteil, dass sie mit Artgenossen aus anderen Brutgebieten zusammenkommen und ein genetischer Austausch stattfinden kann. Lärmend erreichen die Dohlenschwärme zunächst einen Sammelplatz, der ein großes Dach oder Hochspannungskabel sein kann. Immer wieder fliegen sie von dort in die Höhe hinauf, begrüßen neu ankommende Trupps mit ihren charakteristischen Rufen und kreisen über die Sammelstelle, bis sie sich nacheinander in den eigentlichen Schlafbäumen niederlassen – es scheint einem gesellschaft- lichen Ereignis zu gleichen.
Unbeschwert leicht und kunstvoll fliegen Dohlen im Wind. Man könnte meinen, sie seien an stürmischen Tagen besonders gern in der Luft, um sich spielerisch zu jagen. Mit Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h erreichen die Dohlen ihren Schlafplatz. Damit sind sie um einiges schneller als alle anderen Krähenvögel. Nach einer steilen Landung machen sie einen eleganten Sprung am Boden, um den Schwung abzufedern.
Dohlen leben monogam. Schon im geschlechtsreifen Alter von ein bis zwei Jahren suchen sie sich einen Partner, mit dem sie einen Bund fürs Leben eingehen. Die geselligen Vögel kraulen sich gegenseitig den Nacken, füttern sich mit Leckerbissen und schnäbeln liebevoll. Solche Rituale festigen ihre Beziehung. Im März suchen sie gemeinsam für den Bau des Nestes Lehm, trockene Erde, kleine Zweige und Polstermaterial. Dafür sammeln die Rabenvögel Haare und Wolle gleich büschelweise von Reh-, Pferde- oder Schafrücken, die in dieser Zeit gerade das Winterfell wechseln. Noch während da Weibchen brütend auf dem Gelege sitzt, wird das Nest weiter ausgekleidet. Als Höhlenbrüter bevorzugen Dohlen in Stadtnähe hohe, alte Gebäude, wie etwa Kirchtürme, Mauernischen oder Brücken. Auch die Bruthöhle hat sich das Paar gemeinsam erobert. Die in Wäldern lebenden Dohlen brüten in alten Baumbeständen und vorhandenen Höhlen, vorzugsweise in denen des Schwarzspechts. Diese befinden sich meist in möglichst frei stehenden Bäumen, die gut angeflogen werden können. Manche der kleinen Rabenvögel nisten sogar in den Tiefen von Schornsteinen und werden deshalb als „Kamindohlen“ bezeichnet.
Ab Mitte April beginnt das Weibchen, drei bis sechs Eier zu legen, die sie etwa 17 bis 18 Tage lang ausbrütet. Während dieser Zeit verlässt sie das Nest nicht. Sie wird vom Ehepartner gefüttert, der meist in der Nähe des Nestes wacht. Nur zum Übernachten fliegt das Männchen zum gewohnten Schlafplatz. Die geschlüpften Jungen werden in den ersten Tagen von der Mutter gehudert. Dohleneltern habeb nur eine Brut im Jahr und bringen oft nur ein bis drei Jungvögel zum Ausfliegen. Ursachen dafür sind oft kaltes, feuchtes und somit Insektenarmes Wetter während der Aufzucht oder auch Nesträuber. Die Sterblichkeit ist unmittelbar nach dem Ausfliegen am größten, denn auf die jungen Dohlen warten meist schon Greifvögel, Baum- und Steinmarder.
Als sogenannte „Teilzieher“ bleiben die in Deutschland lebenden Dohlen für gewöhnlich auch im Winter in der Nähe ihrer Brutplätze. Nur junge noch nicht verpaarte Dohlen ziehen über den Winter in den Mittelmeerraum.
„Und zur Auflockerung wie immer ein kurzer Witz“!
Ein Rabe sitzt im Wald auf einem Ast.
Kommt ein zweiter Rabe vorbei und fragt: „Was machst du denn da?“
„Nix, ich sitz nur da und schau blöd.“
„Klingt gut, das mach ich auch“.
Und der zweite Rabe setzt sich neben den ersten auf den Ast.
Kurze Zeit später kommt ein Hase daher und sieht die beiden Raben.
„Was macht ihr denn da?“
„Nix, wir sitzen nur da und schauen blöd.“
„Das will ich auch probieren,“ sagt der Hase und hockt sich unter den Ast.
Es dauert nicht lange, da kommt ein Fuchs des Weges. Er sieht den Hasen und die beiden Raben und fragt: „Was macht ihr denn da?“
„Nix, wir sitzen nur da und schauen blöd,“ erklärt ihm der Hase.
„Aha,“ meint der Fuchs und gesellt sich zum Hasen.
So hocken alle vier da, machen nix und schauen blöd, bis ein Jäger vorbeikommt und den Fuchs und den Hasen erschießt.
„Siehst, was ich immer sag,“ meint der eine Rabe zum anderen, „nix tun und blöd schauen geht nur in einer höheren Position.“